ES WAR EINMAL…
eine arme Frau völlig ohne Mittel,
die allein und in Lumpen, zerzaust und barfuß im Regen in Windenburg stand.

Was niemand wusste: die ganze kleine Insel von Windenburg gehörte ihr.

Sie hatte die Insel von ihrer Großtante Irma geerbt.
Aber sonst hatte die Frau – sie hieß Joy Fortuna – NICHTS. Gar nichts. Keinen Cent.

Sie war jedoch entschlossen, daran etwas zu ändern.

Im Regen und barfuß, wie sie war, lief sie zum Strand und versuchte zu angeln.

Aber die Fische waren klüger als sie.
Immer, wenn sie glaubte, einen zu haben, entwischte er ihr wieder.

Frust machte sich in Joy breit.

Aber sie gab nicht auf, sondern versuchte es nur an einer anderen Stelle nochmal.

Der Regen strömte, und es war wirklich kein Spaß…

Aber irgendwann fing Joy ihren ersten Fisch. Sogleich verkaufte sie ihn auf dem Fischmarkt.

Sie bekam jedoch nicht viel dafür. Sie fischte ein Weilchen weiter, fing aber nur kleine Fische.
Die waren nicht viel wert.
Später am Nachmittag begab sie sich zur Bibliothek, ins Archiv von Willow Creek.

Dort setzte sie sich an den öffentlichen Computer und begann zu schreiben.
Denn Joy war sehr kreativ – und ihr Traum war es nicht nur, reich zu sein. Nein.
Joy wollte eine berühmte Schriftstellerin werden!

Dafür tippte sie den ganzen Nachmittag lang bis in den Abend hinein.
Der Hunger wurde immer schlimmer.

Joy ging in den Park und briet sich auf dem Grill ein paar Früchte.

Die hatte sie am Obststand bekommen – für das Geld für für ihre billigen Fische.
Joy aß, aber sie war unglücklich. Sie war müde, und sie stank mittlerweile.

Joy schlief in der Bibliothek auf einem Bänkchen und duschte am nächsten Tag im Fitnesscenter.
Am nächsten Tag fischte sie wieder…
Und schrieb wieder ein bisschen… und so ging es weiter für sie.
In der Nacht bereitete sie sich Hamburger auf dem Grill im Park zu…
… und verschlang sie heißhungrig.

Auch am Teich im Park versuchte Joy ihr Glück mit Angeln.

Wenn sie zu müde war, rollte sie sich auf dem Bänkchen im Toilettenhäuschen zusammen….
… und schlief.

Joy war einsam… und versuchte, im Fitnesscenter Kontakte zu knüpfen.
Es war nicht ganz so leicht für sie.

Immerhin konnte sie duschen und sich waschen. Das war ihr schon viel wert.

Denn – geduscht fühlte sie sich wie ein normaler Mensch. Nicht wie eine Obdachlose.

Immer noch in Lumpen gekleidet, schrieb sie täglich in der Bibliothek.
Der Bibliothekar war ein guter Mann und störte sich nicht daran,
wenn Joy in der Bibliothek nächtigte.

Und so schlief Joy in der Bibliothek und erholte sich vom Fischen und Schreiben.

Joy veröffentlichte ihre Bücher im Selbstverlag, aber sie warfen kaum etwas ab.

Joy ernährte sich von Mahlzeiten, die sie auf dem Grill im Park zubereitete
– wie Würstchen mit Bohnen.

Und immer wieder: Schreiben.

Schlafen in der Bibliothek.

Der Bibliothekar wurde ihr ein guter Freund.

Der Hunger war ein fast ständiger Begleiter.

Immerhin wurde es langsam wärmer,
und so schlief Joy gerne mal auf einer Parkbank in der Sonne.

Essen: Veggie-Burger.
Die reichen Kids ignorierten Joy; eine Obdachlose interessierte sie nicht.

Joy „kochte“ weiter auf dem Grill im Park.

Immer noch stank sie hin und wieder, hatte Hunger zu leiden. War obdachlos.

Der Hunger…

Aber irgendwann hatte Joy es geschafft.
Ihre Bücher – mittlerweile hatte Joy einen Verlag gefunden- warfen genug ab…
Und Joy baute sich ein kleines Häuschen auf ihre Insel.

Nur die Basics… aber es reichte ihr.
Mit dem Verlassen der Obdachlosigkeit gönnte Joy sich Kleidung und einen Haarschnitt…

Und sah plötzlich ganz anders aus.
Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Joy auch mal Zeit, ein Buch in der Bibliothek zu LESEN.

Nicht immer nur zu schreiben.
Aber natürlich tat sie das auch weiterhin.
Und so verdiente sie irgendwann ziemlich gutes Geld.
Ihr Zuhause wurde immer weiter ausgebaut und irgendwann war es richtig nett.

Und dann noch netter.

Später kam ein Luxusbett, und eine eigene Waschmaschine und ein Trockner ins Haus.

Irgendwann wurde es fast luxuriös.

Joy ging feiern, indem sie ein feines Abendessen genoss.

Die „feinen Damen“ wussten natürlich, wo Joy herkam.

Aber das störte Joy nicht.
Mit neuem Selbstbewusstsein lief es nun auch bei den Männern.
Paolo Rocca war ihr verfallen, seit sie – damals noch in Lumpen –
ins Fitnesscenter gestolpert war.

In Joys Zuhause kamen sie sich näher.

Ja und irgendwann… hatte Joy genug verdient, um sich ein
RICHTIG SCHÖNES
Haus leisten zu können.

Mit POOL!
Joy war soooo stolz.

Natürlich würde sie weiterhin schreiben – weil es ihr Spaß machte.

Und um ihren Lebenstraum zu erfüllen.
Und was ihren anderen Lebenstraum anging… naja…

Sie würde Paolo Rocca heiraten.

An einem schönen Sommertag gaben sie sich das Ja-Wort.
